5 Finanzierungsformen für kleine und mittelständische Unternehmen – Teil 2

5 Finanzierungsformen für kleine und mittelständische Unternehmen – Teil 2

Im zweiten Teil der Reihe “Finanzierungsformen für kleine und mittelständische Unternehmen” behandeln wir Leasing, Firmenkreditkarten, EU-Kredite, Finetrading und ICOs.

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Im zweiten Teil der Reihe “Finanzierungsformen für kleine und mittelständische Unternehmen” behandeln wir Leasing, Firmenkreditkarten, EU-Kredite, Finetrading und ICOs.

Vor zwei Wochen haben wir auf unserem Blog 5 Finanzierungsformen für kleine und mittelständische Unternehmen vorgestellt.

Da sich einige Leser gewünscht haben, dass wir weitere Finanzierungsformen behandeln, publizieren wir heute “5 Finanzierungsformen für kleine und mittelständische Unternehmen – Teil 2“.

Los geht‘s!

Leasing – bilanzneutral und eigenkapitalschonend

Unter Leasing versteht man das Anmieten oder Pachten von Anlagevermögen. Typische Anwendungsbeispiele sind Fahrzeuge, Gebäude oder Maschinen. Der Leasingnehmer entrichtet monatliche Beiträge an den Leasinggeber und erwirbt somit das Recht, das Leasingobjekt für einen festgelegten Zeitraum zu nutzen. Der Leasinggeber bleibt weiterhin Eigentümer des Leasingobjekts.

Die Finanzierung wird dadurch nicht günstiger, aber gegebenenfalls einfacher zu bewerkstelligen. Wenn Ihre Eigenkapitalressourcen begrenzt sind und Sie teures Anlagevermögen anschaffen müssen, ist Leasing manchmal die beste Option.

Das Leasingobjekt wird in der Bilanz des Leasinggebers aktiviert, aber nicht in der Bilanz des Leasingnehmers. D. h. Ihr Eigenkapital und Ihr Verschuldungsgrad bleiben zunächst unverändert.

Ein weiter Vorteil des Leasings ist, dass Sie stets das neueste Modell leasen können. Das bietet sich z.B. bei Fahrzeugen oder Produktionsmaschinen an. Außerdem können Leasingraten oft steuerlich abgesetzt werden und Leasingverträge können flexibel gestaltet werden. Manche Leasinggeber bieten beispielsweise an, dass das Leasingobjekt am Ende der Leasingperiode zu einem reduzierten Preis erworben werden kann.

Sie sollten allerdings genau hinschauen und verschiedene Alternativen durchrechnen. Leasing kann unter Umständen deutlich teurer sein als ein Kredit. Außerdem sind in Leasingverträgen oft Serviceleistungen enthalten, die Sie gar nicht benötigen. Auch Garantie- und Gewährleistungsfragen sollten Sie vor Unterzeichnung des Vertrages genau abklären.

Firmenkreditkarten – geringer Verwaltungsaufwand und bessere Übersicht

Kreditkarten kennt jeder und die meisten nutzen sie auch, zumindest im privaten Bereich. Der Einsatz von Kreditkarten kann jedoch auch in Ihrem Unternehmen sinnvoll sein.

Kreditkarten lohnen sich insbesondere dann, wenn Sie oder Ihre Angestellten oft auf Geschäftsreisen sind. In diesem Fall können Sie eine Kreditkarte mit einem festgelegten Limit an Ihre Angestellten ausgeben. Ausgaben können dann direkt über das Firmenkonto abgebucht werden.

Das reduziert Ihren Verwaltungsaufwand, da Sie am Ende des Monats nicht bergeweise Belege prüfen müssen. Sie können alle Daten elektronisch in Ihrem Online-Banking Portal einsehen. Außerdem werden Ihre Mitarbeiter entlastet, da sie andernfalls Reisekosten zunächst privat auslegen müssten.

Firmenkreditkarten können Sie je nach Anbieter schon ab 20 Euro pro Jahr bekommen. Ab einem gewissen Umsatz fallen keine Kosten mehr an.

EU-Kredite – Fördermittel der Europäischen Union

Die Europäische Union (EU) stellt finanzielle Unterstützung für KMUs aus Mitgliedstaaten bereit. Unternehmen aus der Schweiz können auch von der Förderung profitieren. Unternehmer können sich um Zuschüsse, Darlehen und Bürgschaften bewerben. Diese Mittel werden entweder direkt von der Europäischen Union oder von national verwalteten Strukturfonds bereitgestellt.

Die Mittel der EU sind teilweise an bestimmte Bereiche und Ziele gebunden, z.B. Umwelt, Forschung oder Bildung. Manche der Förderprogramme zielen jedoch direkt auf KMUs ab. Diese Darlehen werden branchenunabhängig von Kreditinstituten vergeben. In der Regel deckt die finanzielle Förderung maximal 50% der Projektkosten ab. Derzeit profitieren jedes Jahr mehr als 200,000 Unternehmen von EU-Fördermitteln.

Die Kreditentscheidung, sowie die Festlegung der Finanzierungsbedingungen, liegt jedoch bei den örtlichen Kreditinstituten. Eine genaue Übersicht über die verschiedenen Förderprogramme, sowie eine Liste von Kreditinstituten, die mit der EU kooperieren, finden Sie hier.

Finetrading – Auslagerung von kurzfristigen Verbindlichkeiten

Finetrading ist ein Dreiecksgeschäft, bei dem der Finetrader als Zwischenhändler auftritt. Sie bestellen wie gewohnt Waren oder Dienstleistungen bei Ihren Lieferanten. Der Finetrader begleicht dann sofort die Rechnung und räumt Ihnen ein Zahlungsziel von bis zu 120 Tagen ein.

Dadurch können Sie Projekte schneller realisieren und verbessern zudem Ihre Liquiditätssituation und Ihr Image bei Ihren Lieferanten. Das kann wiederum zu besseren Einkaufskonditionen führen.

Gebühren können je nach Anbieter stark variieren. Die Höhe der Gebühren ist vor allem von der Art der Ware, dem jährlichen Einkaufsvolumen, Ihrer Bonität, der Nutzungsdauer und der Bestellhäufigkeit abhängig. In der Regel werden die Gebühren in Tages-, Wochen-, oder Monatszyklen unterteilt und steigen mit der Länge der Nutzungsdauer an. Darüber hinaus erheben Finetrader oft eine einmalige Einrichtungsgebühr. Finetrading Gebühren sind keine Zinsen, sondern Nebenkosten, die buchhalterisch in die GuV einfließen.

ICO – Finanzierung für Blockchain-Projekte

Bei einem ICO („Initial Coin Offering“) verkaufen Sie virtuelles Geld an Investoren. ICOs werden in der Regel von Blockchain-Firmen durchgeführt, die eine digitale Plattform oder ein digitales Produkt entwickeln. Die virtuelle Währung, die während des ICOs ausgegeben wird, kann später als Zahlungsmittel auf der digitalen Plattform verwendet werden.

Das Unternehmen Filecoin entwickelt beispielsweise eine digitale Plattform, auf der Nutzer virtuellen Speicherplatz erwerben können. Filecoin hat durch ein ICO eine digitale Währung ausgegeben, mit der Nutzer für Speicherplatz bezahlen können. Im Gegenzug hat das Unternehmen 257 Millionen USD Investitionskapital erhalten.

Leasing, Firmenkreditkarten, EU-Kredite, Finetrading und ICOs sind fünf Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung. Auf welche Finanzierungsart Sie letztendlich zurückgreifen, hängt von Ihren individuellen Umständen ab.

Falls Sie konkrete Fragen zu bestimmten Finanzierungsmöglichkeiten haben, können Sie uns jederzeit unter info@teylor.io erreichen. Falls Sie kostenlos und unverbindlich Ihre Konditionen berechnen wollen, kommen sie hier zum Antragsprozess.